OCD

steht für Osteochondrosis dissecans und ist eine Wachstumsstörung der Schultergelenke.
Sie entwickelt sich in einem Alter von vier bis zwölf Monaten und entseht durch eine zu schnelle Teilung der Knorpelzellen. Hierdurch ist der Verknöcherungsvorgang zu langsam und der Gelenksknorpel verdickt und durch die fehlende Durchblutung des Korpels resultiert eine Nährstoffunterversorgung. Durch diese unterversorgung stirbt nach einiger Zeit der Knorpel ab und der gesunde Knorpel ist nicht mehr mit dem Knochen verbunden. Hier kann es zu schmerzhaften Entzündungen und auch sogenannten Gelenkmäussen kommen, bei denen sich freischwimmende abgestorbene Knorpelteile im Gelenk befinden und entfern werden müssen. 

Epilepsie

Epilepsie ist die häufigste neurologische Erkrankung beim Hund.Bei einem epileptischen Anfall findet eine plötzliche Entladung der Nervenzellen im Gehirn statt.Dies kann ein oder mehrere Hirnareale betreffen und je nach Lokalisation zu unkontrollierten Muskelaktivitäten, einzelner Körperteile oder des gesamten Körpers führen. Die meisten Hunde, die von einer genetischen Form betroffen sind erkranken zwischen ihrem ersten und fünften Lebensjahr. Dabei geht man erst von einer krankhaften Form aus wenn es mindestens zwei spontan aufgetretene Krampanfälle gegeben hat.Die ideopathische( primäre/ genetische ) Epilepsie ist bisher eine Ausschlussdiagnose.Bei der sekundären, symptomatischen Epilepsie sind angeboren oder erworbene Veränderungen des Gehirns die Auslöser für Krampfanfälle. 20% der krampfenden Hunde, haben einen Hirntumor oä. Auch aus diesem Grund würde ich immer zu einem MRT vom Kopf bei der Diagnostik raten.

Die ideopathische Epilepsie tritt bei allen Hunderassen auf.

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HD

Die vererbung von HD = Hüftgelenksdysplasie ist nicht vollständig geklärt. Man geht von einer Kombination von erblichen, ernährungsbedingten und haltungsbedingten Faktoren aus die zur Fehlbildung des Hüftgelenks führt. Dabei gibt die Hüftgelenkspfanne dem Kopf des Oberschenkelknochens nicht genügend halt.
Die Krankheit äußert sich mit zunehmenden Bewegungsstörungen bis hin zu hochgradigen Lahmheiten der Hinterhand.
Es gibt folgende Klassifizierungen:

HD A  Frei von einer HD
HD B  Übergangsform/Verdacht einer HD
HD C  Leichte HD
HD D  mittlere HD
HD E  schwere HD

Der Verlauf hängt auch mit davon ab wie gut der Hund bemuskelt ist und wie stark natürlich der Grad der HD ist. Im Club für britische Hütehunde werden Hunde nur mit HD A und B zur Zucht zugelassen. In anderen Ländern sieht das großteils anders aus . Ich empfehle das Frühröntgen von Hunde im Alter von 4 Monaten. Hier kann man noch besser differenzieren von woher eine Fehlbildung kommen kann und noch eine ganze Menge für eine besser Hüfte tun um dem Hund im Falle einer beginnenden Displasie ein so beschwerdefreies Leben wie möglich zu ermöglichen.Interessanterweise gibt es in den Ländern wo Hunde mit jedem HD Grad in die Zucht gehen nicht mehr HD als in den Ländern wo nur mit HD freien Hunden gezüchtet werden darf.

ED

Die Ellenbogendysplasie ist eine chonisch verlaufende, verschleißende Erkrankung des Ellenbogengelenks.

Häufig beginnt die schmerzhafte Veränderung des Gelenks im Alter von 4 bis 8 Monaten mit einer Wachstumsphase. ED ist nicht heilbar aber oft kann eine weitgehende Schmerzfreiheit erreicht werden.
Die Vererbung ist noch nicht gänzlich geklärt. Es wird von einer erblichen Disposition im Zusammenhang mit der Ernährung und Haltungsform ausgegangen.



CEA

Collie Eye Anomaly

CEA ist eine erbliche Augenerkrankung.
Sie beruht auf einer Fehlbildung oder Hypoplasie der Aderhaut und Netzhaut in der Ebryonalentwicklung
Betroffene Hunde können im Laufe der Erkrankung völlig erblinden.

Der Erbgang ist autosomal-rezessiv und somit für Züchter einfach zu kontrollieren da man immer zwei Träger des Genes braucht um einen erkrankten Hund zu züchten.

PRA

Bei der Progressiven Retinaatrophie
handelt es sich um eine erbliches, stufenweise langsam fortschreitendes Absterben der Netzhaut, welches letztlich zur erblindung beider Augen führt.

Auch hier ist der Erbgang bekannt und Autosomal rezessiv.

TNS

Das Trapped Neutrophil Syndrome ist eine erbliche Erkrankung bei der das Knochenmark zwar Neutrophile ( weiße Blutkörperchen) produziert, diese jedoch nicht an den Blutkreislauf abgeben kann.
Demzufolge haben betroffene Welpen ein sehr geschwächtes Immunsystem.
Die meisten Hunde werden nicht älter als vier Monate und die Symptome variieren da sie jegliche Krankheitserreger und Infektionen nicht effektiv bekämpfen können.

Auch hier ist der Erbgang Autosomal-rezessiv

NCL

NCL ist eine neurodegenerative Erkrankung durch lysosomale Speicherdefekte.
Symptome sind unter anderem eine gesteigerte körperliche Unruhe und Aggressivität.
Hunde werden hyperaktiv und leiden auch unter epileptischen Zuständen und verlieren die Fähigkeit alltägliche Muskelaktivitäten wie Laufen und Fressen.
Gott sei dank ist auch hier ein Gentest vorhanden und es vererbt sich autosomal rezessiv.

MDR1

MDR bedeutet Multi Druck Resistance
und beschreibt die Überempfindlichkeit gegenüber manchen Arzneistoffen wie vorallem Ivermectin.
Bei Hunden mit diesem Gendefekt gelangen diese Arzneistoffe ungehindert durch die Blut-Hirn-Schranke und führt zu teilweise gravierenden Nebenwirkungen bis hin zum Tod.

Der Erbgang ist Autosomal rezessiv

IGS

Beim Imerslund-Gräsbeck-Syndrom (IGS) kann der Körper das durch die Nahrung aufgenommene Vitamin B12 nicht richtig verwerten, man spricht von einer Malabsorption.
Dieser chronische Cobalamin Mangel führt früher oder später zu Veränderungen im Blut und löst zb eine makrozytäre Anämie aus, sowie zu neurologischen Ausfällen aufgrund irreversibler Schädigungen des Nervensystems und Gehirns.
IGS ist frühzeitig therapierbar und vererbt sich Autosomal rezessiv

MH

Maligne Hyperthermie ist eine vererbte Fehlfunktion des Skelettmuskels.
Sie charaktisiert sich durch generalisierte Krämpfe der Skelettmuskulatur, Herzrhythmusstörungen und Nierenfehlfunktionen. Die Problematik entwickelt sich nach der Gabe von Medikamenten wie flüchtigen Betäubungsmitteln oder Muskelrelaxantien. Die Hunde leiden unter Tachykardie, Hyperthermie und einer erhöhten CO2 Produktion.

MH vererbt sich Autosomal dominant

Hodenhochstand

Kommt es bei Rüden zu Störungen beim Hodenabstieg spricht man von Kryptochismus.
Die Vererbung ist hier leider noch nicht geklärt.

Entgegen vieler Meinungen gibt es seid 2012 Studien die belegen das hierbei keine erhöhte Tumorgefahr und Krankheitsgefahr besteht wenn einer oder beide Hoden im Bauchraum verbleiben.
Der Kryptochismus beeinflusst den Hund nicht und ist nur in den meisten Fällen Zuchtausschließend. Auch sind die Hoden im alter von 8 Wochen nicht bei allen Rassen bereits abgestiegen.


Kontakt

Lisa Brüning
Lindesaystraße
48565 Steinfurt
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